Hintergründe

von Göttern und Heiligen

  • Vorwort: Mystik – das Göttliche in uns
  • God is just a stepping stone (Video)
  • Durga – Kraft der Veränderung gegen die inneren Feinde (Video)
  • Milarepa (Video)
  • Jesus (Video)

Die meisten Religionen sind sich einig, dass es im Grunde nur einen Gott, eine Kausalität, eine Urkraft, eine ursprüngliche Intelligenz, nur einen Ursprung für alles gibt. Nennen wir das Gott, Allah, Brahman, das Dao – es geht um diesen eine Quelle, der wir viele „göttliche Eigenschaften“ zusprechen: Liebe, Güte, Veränderung, Beständigkeit. Im Islam hat man die 99 schönen Namen Gottes formuliert – eine sehr schöne Sammlung.

Während man im z.B. im Judentum der recht Abstrakten Idee vom „Einem“ nachgeht, bringt es das (katholische) Christentum auf eine anschauliche „Trinität“ (bereichert um die vielen Heiligen) und im Hinduismus kennt man tausende Göttinnen und Götter, die die verschiedenen Qualitäten (des „Einen“) repräsentieren.

Wenn wir von „Göttern“ und „Heiligen“ sprechen, reden wir nicht von Personen oder Individuen, sondern von göttlichen Qualitäten, die für uns Menschen erfahrbar und verwirklichbar sind, wenn wir bereit sind, unser „Ego“ aufzugeben (sterben zu lassen). In yogischer Tradition sprechen wir von Göttern als Ideale dieser Qualitäten, mit denen wir uns verbinden können. Wir sprechen von Heiligen, wenn Menschen ihre göttliche Natur als Erleuchtete erkannt, verwirklicht und andere Menschen gelehrt haben.

Die Götter und Heiligen sind in diesem Sinne weniger als „über uns stehende und zu verehrende und über uns urteilende und richtende“ zu begreifen, sondern sie sind Inspirationen und Lehrer/innen, die uns helfen wollen, unsere eigene „göttliche Essenz“ zu entwickeln und bewusst zu erkennen.

Die Mystiker der Religionen und die frühen christlichen Gnostiker haben daran geglaubt: Das Göttliche liegt in uns und es geht darum, diesen ewigen Kern zu erkennen und die irdische Bedingtheit zu überwinden.

Dabei haben viele Heilige nicht notwendigerweise den Weg der Askese gewählt. Vielleicht geht es darum, die diesseitige Existenz zu leben, als Geschenk anzunehmen und zu genießen, gleichzeitig aber auch darum, die jenseitige Dimension zu pflegen und mehr und mehr bewusst werden zu lassen.

So trifft sich Diesseits im Jenseits, Menschliches und Göttliches, Energie und Bewusstsein, Immanenz und Transzendenz, Brahman und Atman… Vermutlich ist es diese Verbindung, die Yoga im Wortsinn meint.

https://www.youtube.com/watch?v=v98BxG7tfxs
https://www.youtube.com/watch?v=JVmirUq74Lk