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Deine (!) Yogastunde (?)

Wir betreiben Yoga aus persönlich oft unterschiedlichen Gründen: Beweglicher werden, einseitige Bewegungsmuster auflösen, Kraft spüren, sportlicher werden, Schmerzen und Verspannungen lindern, zur Ruhe kommen, ein bewussteres Leben führen, positives Denken und Genießen üben, Gleichgesinnte finden, die Yogaphilosophie als Lebensphilosophie kennenlernen, Konzentration aufbauen…

Wenn Du Deinen Yogastil gefunden hast, Deine(n) Yogalehrer*in, wirst du darin Deine Gründe, Yoga zu betreiben, bedient sehen; irgendwie kommt hier das, was du wünscht, besonders vor. Da lohnt sich mal ein Nachdenken: „Was ist es eigentlich, was ich hier finde und suche?“.

Und doch ist ja jede Yogastunde im Gruppenunterricht ein „Allroundpaket“ – oft lässt man sich einfach mitziehen und macht dabei gute Erfahrungen, manchmal gerät man an seine Grenzen und so kommt es zur Frage: „Wie mach ich aus dieser Yogastunde meine Yogstunde?“

Die Yogastunde heute scheint etwas meditativer zu werden – was kann ich tun, wenn ich da heute einfach nicht hineinfinde? Heute wird es ziemlich kraftvoll – was ich jetzt brauche, ist aber eher Ruhe und Entspannung. Eine Teilnehmerin hat „was für den Rücken“ gewünscht und Dehnübungen treten in den Mittelpunkt – ich mag mich heute aber eher auspowern…

Es ist, glaube ich, ganz wichtig, damit umzugehen: Je mehr „unpassende“ Yogastunden wir erleben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir Frust und Langeweile erleben; das passt nicht zu dem, was wir bei aller Unterschiedlichkeit suchen, oder? Hier ein paar (durchaus widersprüchliche) Tipps und Gedanken dazu:

  • Wenn du gute Erfahrungen mit Deiner/m Yogalehrer*in gemacht hast, vertraue dich dem Fluss der Stunde an, auch wenn es sich mal unpassend anfühlt. Wichtig ist, dass das Ergebnis stimmt. Du lernst, mit dem „inneren Schweinehund“ umzugehen und nicht jedem Gefühl oder jedem Gedanken willenlos zu folgen.
  • Umarme deine lebendigen Bedürfnisse: Wir haben oben von vielen Gründen Yoga zu üben, gesprochen und tatsächlich ändern sich unsere Bedürfnisse – auch wenn wir das nicht immer bemerken. Wer grundsätzlich sportlich motiviert ist, kann z.B. abends einen ganz anderes Bedürfnis haben. Also mache dir klar: Was ist jetzt (!) mein Grund?
  • Setze deinen eigenen Schwerpunkt in der Yogastunde: Du kannst jede Übung in einer Yogastunde abwandeln, aussetzen oder bewusst genießen. Wenn gefragt wird „Was liegt denn heute an?“, antworte. Evtl. gehst du auch in den Einzelunterricht oder du vertiefst das Thema im Rahmen einer Yogalehrer-Ausbildung.
  • Übe für dich: Je mehr Du Dich kennst und je mehr Du im Yogaunterricht erfahren hast, was bestimmte Yogaübungen für Dich tun können, je selbstverständlicher werden ganz natürlich Übungen in Deinem Alltag auftauchen: Die Nackenübungen am Arbeitsplatz, die Atem- oder Konzentrationsübungen zwischendurch und irgendwann kommt es vor, dass Du zu Hause deine Yogamatte ausrollst für deine eigene Praxis.
  • Binde dich an und fordere dich heraus: Bis jetzt haben wir besprochen, wie du vom „allgemeinen“ zum „für dich passenden“ Yoga kommst. Yoga bedeutet aber auch „anjochen“ und kann, wenn du magst, dich über deine Grenzen und über deine Wohlfühl-Zone hinaus herausfordern.

Ich wünsche weiterhin frohes, genussvolles und herausforderndes Üben!