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Inspirationen Geist

Sadhguru: „3 Symptome eines kranken Geistes“ – Wege in einen ganzheitlichen Alltag

Sadhghuru: Three Symptoms of an ill mind

Wir Menschen haben ein wunderbares Werkzeug: Unseren Geist/Verstand. Unser Gehirn gehört zu den evolutionär neueren Gaben an die Menschheit. Doch, so sagt Sadhguru es an anderer Stelle, „haben die wenigstens von uns die Gebrauchsanleitung“ gelesen.

So kann unser Geist wunderbare Dinge für uns tun – aber auch das Gegenteil ist möglich: Viele Menschen „leben im Gefängnis ihres Geistes“, sind identifiziert mit ihren Gedanken, Schlussfolgerungen und ihrem analysierendem Intellekt. Die Türen zur Schönheit der Schöpfung sind verschlossen, wir sind gefangen in unserer inneren psychologischen Welt.

Ob wir diese Erknennis auf uns selbst oder auf unsere Gesellschaft anwenden: Es wird Zeit…


Table of Contents

    Drei Symptome eines kranken Geistes (Sadhguru)

    1. unablässiges Denken: Exzessiver Konsum bringt Lethargie hervor – das gilt für Ernährung und erschließt sich wohl jedem von uns sofort. Falsche Ernährung und zu viel davon macht uns körperlich und geistig träge. Gleiches gilt für unseren Geist: Falsches und zu viel davon lässt eine Lethargie in uns entstehen. Also: Was konsumiere ich eigentlich täglich an Gedanken und wie viel davon durch Lektüre und andere Medien? Etwas tiefergehend bemerken wir, dass sich unser Geist selbst ernähren kann: Wir produzieren unablässig und meistens unkontrolliert Gedanken, mit denen wir uns andereseits geistig selbst ernähren. Wo ist da die Stopp- oder Pausentaste? Wo ist das Bewusstsein dafür, dass wir gerade in unseren eigenen Gedanken baden?
    2. Überbetonung des Intellekts als eine Möglichkeit unseres Geistes: Besonders wir Europäer haben eine Kultur etabliert, in der das Intellektuelle großes Ansehen genießt. Der Intellekt unterscheidet, kritisiert und zerschneidet in Einzelteile: Viele von uns haben sich im Biologieunterricht auf diese Weise mit Lebewesen oder deren Organen beschäftigt: Fische oder Frösche wurden getötet, zerschnitten und analysiert. Als Schüler*innen haben wir bestimmt gespürt, dass wir gerade nicht Leben (Bio) untersuchen – manchen liefen die Tränen, anderen wurde schlecht oder einige haben sich aus diesen Aktionen ausgeklinkt. So glorreich einige Früchte unseres Intellekts auch sind – er ist kaum ein Weg, sich dem Leben zu öffnen.
    3. Schlussfolgerungen und Glaubensätze: Ein Ergebnis unseres Intellekts ist es, dass wir viele Themen und Eindrücke untersucht haben und so kommen wir zu Schlussfolgerungen und Glaubenssätzen. Vieles von dem, was wir erleben können wird in Schubladen sortiert und, so sagt es Sadhguru, „die Türen zum Leben schließen sich“. Wir haben z.B. die Mechanismen eines Sonneruntergangs untersucht, ihn oft genug erlebt und ihn damit aus unserer Wahrnehmung heraus und in eine Schublade hinein verbannt. Wenn wir so mit unserer Natur, Umwelt, Tieren, Pflanzen, Lebewesen und Mitmenschen umgehen, hat das Konsequenzen für unser eigenes Erleben unserer Lebenzeit aber auch gesellschaftlich-soziale und ökologisch-ökonomische Auswirkungen.

    psychologisch gesehen: zwanghaftes Denken und Rationalisieren

    Exzessives/zwanghaftes Denken (Grübeln) sowie Rationalisierungen sind in der Psychologie bekannte Mechanismen: Menschen ziehen sich in ihre Gedanken- und Gefühlswelten zurück und kreisen, zumeist sehr ich-haft, um sich selbst. Unser Verstand ist in der Lage, jede Situation und jedes Handeln zu rechtfertigen: Wir haben den Eindruck, dass doch vieles dagegen spricht, Glücklich zu sein. Wir sind überzeugt davon, dass Umweltschutz ein eher kompliziertes Thema ist, um das andere sich kümmern sich müssen – Klimawande? Da kann man nichts machen oder es gibt ihn nicht oder es ist eh zu spät…. Gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln, Gütern, Wohlstand und Geld mag doch ein grundlegendes Problem sein, das kaum zeitnah zu lösen ist. Zu solchen Rationalisierungen ist unser Geist fähig und wir bemerken beim Lesen, dass sich da Widerstand in uns regt.

    Anregungen: Im Alltag die anderen Aspekte unserer Intelligenz pflegen

    Intellekt ist nur ein ein Aspekt unserer umfassederen Intelligenz: Intuition, soziale und emotionale Intelligenz, Empathie, Weisheit, Erfahrung, künstlerischer und körperlicher Ausdruck…

    Tja, und auch da sind wir oft intellektuell schnell dabei: Wir untersuchen Intuition, Soziales, Emotion, Empathie, Weisheit, Erfahrung und Kunst – und unser Intellekt ist zufrieden. Wir räumen unserem Erforschen der menschlichen Ganzheitlichkeit viel Zeit ein, aber wieviel Zeit nehmen wir uns, die anderen Aspekte wirklich zu leben und frei fließen zu lassen (und nicht zu erforschen)? Wir nähmen uns Zeit…

    • unserem Intellekt eine Pause zu gönnen.
    • mit unserer Intuition und Weisheit in Kontakt zu kommen und uns darüber auszutauschen.
    • in sozialem und emotionalem Kontakt zu sein.
    • mit der Natur in Kontakt zu sein.
    • uns körperlich und künstlerisch auszudrücken.

    Also los – viel Freude dabei!

    (Und wenn dein Intellekt dir sagt, dazu sei keine Zeit oder das würde nicht zu dir passen, glaube ihm mal 60 Minuten täglich nicht… (;-)