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Allgemein

„Karma“ – Handlung

„An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“, heißt es im Johannesevangelium, Kapitel 2, Vers 2- bis 6. Und nicht nur mit Blick auf die damals besprochenen „echten“ oder „falschen“ Propheten geht es um das Thema „Glaubwürdigkeit“. Es ist egal, was jemand beruflich oder gesellschaftlich darstellt – es ist egal, was jemand sagt. Entscheidend sind die Taten. Karma heißt „Handlung“.

Und Karma-Yogis stellen ihr Tun in den Dienst des „selbstlosen Tuns“. Karma-Yogis halten die 10 Gebote des Yoga, die Yamas und Niyamas hoch: Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit, Nicht-stehlen, Maß halten, nicht horten | Reinheit, Zufriedenheit, Selbstdisziplin, Selbststudium (Reflexion), Gottvertrauen. So manche Yogahotels und Yogaretreats sind im Sinne des Wortes „selbst-reinigend“ – jeder Gast wird sein Zimmer mindestens so sauber hinterlassen, wie es vorgefunden wurde. Und das funktioniert auch.

Auch auf dieser Seite haben wir schon Einiges zum Thema „Karma“ geschrieben – entscheidend ist, dass die Auseinandersetzung weiter geht, dass es neu erfahren, reflektiert und erzählt wird. Und so kommt es zu diesem neuen Beitrag: „Karma“ – Handlung. Also denken wir es noch einmal durch:

Inhalt

    Handlung im yogischen Sinne

    Es gibt keinen Moment ohne Handeln

    Wenn wir im Allgemeinen über „Handeln“ nachdenken, meinen wir äußerlich sichtbares Handeln: Etwas tun oder etwas sagen. Hier meint Handeln mehr: Körperliches Tun, Emotionen erzeugen und Gedanken entstehen lassen. In diesem Sinne gibt es also keinen Moment, in dem wir nichts tun oder nicht handeln. Auf den Ebenen Körper, Emotion und Intellekt sind wir immer aktiv und auf diesen Ebenen erzeugen wir immer Energien in uns, die auch nach außen strahlen als konkrete Handlungen oder eher subtil.

    Das lohnt sich wirklich, genau zu betrachtet.

    Oft wird Fühlen und Denken betrachtet als etwas, was als Refelx auf die Außenwelt und auf äußere Ereignisse unwillkürlich entsteht. Da gibt es eine gewisse Hilflosigkeit. Weil jemand dieses oder jenes gesagt hat, fühle ich mich gut oder schlecht – oder weil dieses oder jenes geschehen ist.

    „Niemand besitzt eine Fernbedinung für mein Fühlen oder Denken“, sagte mal jemand und ich empfand das als eine kleine Offenbarung und Herausforderung zugleich: Jede Handlung auf allen Ebenen könnte selbstbestimmt und bewusst sein?

    Handeln ist meistens unbewusst

    Wenn Fühlen und Denken zum Handeln führt und genau genommen auch Handeln bedeutet, kommen wir zur Frage: Ist das alles bei mir alles bewusst gestaltet? Und diese Frage beinhaltet ja bereits die Antwort: „Jain“.

    Da gibt es zum einen die Beobachtung, dass die meisten Aktivitäten heute eher automatisch abgelaufen sind: Zähneputzen, Frühstücken, Autofahren, Arbeitskollegen*innen begegnen und vieles mehr. Menschen, die sich in Achtsamkeit üben, versuchen auch diesen Automatismen zu entkommen…

    Zum andern erleben wir tagtälich Vorbildern und viele Versuche, so zu handeln wie sie, scheitern und wir wissen nicht warum. Da ist die Arbeitskollegin, die meistens gut gelaunt die Anforderungen des Arbeitstages annehmen kann (zumindest oft). Man selbst erlebt da viel mehr Stress und andere landen sogar im Burnout. Also: Kann man das wählen? Arbeit lustvoll und gelassen annehmen, Stress empfinden oder krank werden? Und wenn wir die Wahl hätten – wer würde da nicht die angenehmste Option bevorzugen?

    Mindestens diese drei Reaktionsweisen kennen wir: Gelassenheit, Stress und Krankheit. Und die Herausforderung des Themas „Karma“ besteht darin, die Ursache für diese Reaktionen in uns selbst zu erkennen.

    Handlung hat Folgen

    Handlung hat zwei Zeitebenen

    Handlung gestaltet Zukunft

    Vergangenheit prägt Handlung

    Karma-Yoga – den Kreislauf beenden