Ein wunderbares für unser Leben und Yoga hat sich im kollektiven Gedächtnis der Yogawelt gefestigt: das Bild der Kutsche. Zu einer traditionellen Kutsche gehören die Zugpferde, der Kutscher, der Wagen selber und natürlich auch ein Insasse des Wagens. Was das mit Yoga zu tun hat, folgt jetzt:
- Der Wagen – das ist unser Körper, mit dem wir durch die Landschaften des Lebens ziehen. Es ist gut, wenn wir diesen Wagen pflegen, damit die Holzräder und Achsen lange halten. Manchmal sind auch Reparaturen nötig – besonders dann, wenn wir ständig „off Road“ fahren. IM YOGA PFLEGEN WIR UNSEREN KÖRPER UND ÜBEN NÜTZLICHE VERHALTENSWEISEN/ÜBUNGEN EIN.
- Die Pferde – das sind unsere Antriebe, unsere 5 oder 6 oder 7 Sinne, unsere Lust oder Unlust, unser Spieltrieb, unser Verstand und unsere Emotionen… und wir wissen, dass „die Pferde mit uns durchgehen“ können, nicht wahr? Eine Kutsche kommt gut voran, wenn diese Pferde gut genährt, ausgeruht und in eine Richtung geführt sind. Wenn jedes Pferd in eine andere Richtung zieht, wird es anstrengend – aber voran kommt man so nicht. IM YOGA PFLEGEN WIR EINEN AUSGLEICH UNSERER ANTRIEBE (SATVA).
- Der Kutscher – das ist unser „Geist“, wir selbst. Ein guter Kutscher weiß, wie er die Pferde in eine Richtung führen kann. Dabei hält er mal die Zügel fest in der Hand und regelmäßig kümmert er sich um die Pferde – freier Auslauf, Erholung. Ein „Durchpeitschen“, wie es unsere moderne Zeit zu verlangen scheint, kennt der Kutscher nicht. IM YOGA PFLEGEN WIR EINEN WEISEN UMGANG MIT UNS SELBST UND ZIEHEN DAZU EINE GRENZE ZWISCHEN KÖRPER, SINNE UND ANTRIEBE ALS BEOBACHTER.
- Der Fahrgast – das ist unsere Seele. Sie möchte die Welt erleben – mal im Galopp und mal ganz langsam. Der Fahrgast möchte aber auch sein Ziel erreichen. Erreicht sie ihr Ziel nicht (gehen Wagen, Pferde/Energien und Kutscher zu Bruch), wartet sie auf die nächste Kutsche, um zuzusteigen (Reinkarnation).
Jetzt gibt es im Yoga zwei logisch aufeinanderfolgende Wege:
- Wir kümmern uns um die Kutsche und um die Pferde, mit Körper und Energie – so lange, bis sich das geschmeidig anfühlt: Niyamas und Yamas (Lebensführung), Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemübungen als Energieübungen).
- Wir treten mit dem Fahrgast, der Seele direkt in Kontakt und entdecken, dass das Ziel zu jeder Zeit bereits erreicht ist: Pratyahara (Rückzug der Sinne), Dharana (Konzentration), Dhyana (Zustand der Meditation) und Samadhi (Glückseligkeit und Eins-Bewusstsein).