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Inspirationen Geist, Inspirationen

… der kürzeste Yogawitz oder die Entscheidung, nicht gestresst zu sein

Wenn dies der kürzeste Musikerwitz ist: „Geht ein Blechbläser an der Kneipe vorbei“, nehmen wir dies mal kürzesten Yogawitz: „Kommt der Yogalehrer gestresst zum Unterricht“.

Die witzige Unterstellung ist, dass der Blechbläser eigentlich keine Wahl hat – Trompeter gehen immer in die Kneipe, er trifft diesmal aber eine andere Entscheidung. Beim Yogalehrer wird es etwas skuril: Er hat die Entscheidung getroffen, gestresst zu sein. Er erzählt doch immer, dass wir immer Optionen haben und seine Kunst besteht doch eben auch darin, entspannt zu sein. Nun ja, eine Entscheidung für „gestresst sein“ wird er wohl nicht getroffen haben – er hat vergessen, zu üben.

Sind Yogalehrer*innen eigentlich immer entspannt und geht das eigentlich?

Sich unter Anleitung bei schöner, ruhiger Musik auf der Yogamatte zu entspannen nach anstrengender Asanapraxis ist wohl nicht so schwer; da ist es gemütlich warm, der Raum ist etwas abgedunkelt, Räucherwerk verleiht der Luft einen ätherischen Duft und die Atemübungen wirken. Und wir könnten meinen, dass es diese Zutaten bräuchte, um entspannt sein zu können – und: Ändert sich das Umfeld, ändert sich unser Zustand. Stimmt das und muss das so sein?

Wenn unsere Yogapraxis in unseren Alltag hinein wirkt, werden wir bemerken, dass wir nicht mehr auf ein ruhiges Ambiente warten, damit wir uns entspannen. Gerade da, wo es laut ist und es stressig werden könnte, führen wir unseren Atem auf eine besondere Weise oder ziehen uns kurz in ein Mantra zurück und bleiben innerlich auf unserer Yogamatte. Diese Übungen sind unsichtbar – sichtbar ist nur das Ergebnis: Ein Mensch, der irgendwie immer entspannt ist. Und je mehr geübt wird, desto dauerhafter kann dieser Zustand aufrecht erhalten werden.

„Alle sind mal gestresst!“. „Ich will mich aber aufregen!“ – Man hat ja die Wahl, oder? Und Übung macht die Meisterin…

Viel Freude beim Üben!